Bald geht’s los mit dem Alpsommer – aber heute schon mal ein kleiner Vorgeschmack in Form von frischer Bergluft, Schweisstropfen und Drahtschnur.
Früh morgens aufgestanden (viel zu früh, wenn man mich fragt), dann drei Stunden Zug und Postauto Richtung Saas-Fee. Der Plan: ein Stück Zaun auf der Hannigalp aufbauen. Klingt erstmal harmlos.
Vor Ort dann direkt der erste Dämpfer: Die Hannig-Bahn macht Revision. Heisst im Klartext – wandern. Bergauf. Mit Rucksack. Nach etwa 45 Minuten, gut durchgeschwitzt und mit akutem Sauerstoffmangel, komme ich oben an. Keine Zeit zum Verschnaufen – die anderen sind schon fleissig am Zaunen.
Zusammen mit Kurt, dem Stiftungsratspräsidenten, und drei sehr geübten Helfern (die tragen das Drahtzeug mit einer Eleganz, als wär’s ein Picknickkorb), machen wir uns ans Werk. Es geht um einen Wolfschutzzaun, da gelten ziemlich strenge Vorschriften – also keine halben Sachen.
Erst kommt die Nachtweide dran, dann nach dem Mittagessen die Tagesweide. Die Gegend: atemberaubend. Auch im wörtlichen Sinne – es geht auf und ab, steil und steiler, mit der Spule voller Drahtschnur im Schlepptau. Bergfitness: ausbaufähig.
Als Belohnung gibt’s abends noch einen Abstecher nach Kandersteg ins Restaurant. Dort gibt’s Essen und Sitzgelegenheiten – beides dringend nötig. Und natürlich: Sonnenbrand. Gehört zum ersten Bergtag wohl einfach dazu.
Fazit: Die Einstimmung auf den Alpsommer ist geglückt – Muskelkater inklusive. Zum Glück gibt’s jetzt noch eine Woche Regeneration, bevor der Ernst des Alp-Lebens so richtig losgeht.