Nach einer Weile stellte sich eine gewisse Routine ein. Die Tage starteten früh und endeten früh – aber dazwischen war alles andere als langweilig:
🐐 Ziegentage – Im Rhythmus der Herde Link zu Überschrift
- 05:00 – Kaffee. Immer. Ohne geht gar nichts.
- 05:30 – Melken. Die Ziegen warten nicht – und machen sonst einfach, was sie wollen.
- 08:00 – Frühstück – mit viel Hunger, aber meist wenig Zeit.
- 09:00 bis ca. 15:00 – Ziegen hüten. Mal ruhig und grasend, mal stur und wild. Es gab Tage, da liefen sie brav hinterher, und andere, da bestimmten sie das Programm.
- 15:00 – Mittagessen. Verdient, nötig, manchmal fast vergessen.
- 16:30 – Zweite Melk-Runde.
- 19:30 – Feierabend.
- 21:00 – Schlafenszeit. Oder besser gesagt: in den Tiefschlaf fallen.
Jeder Ziegentag war eine neue Überraschung. Einmal war z. B. ein Tor offen geblieben – nach dem Frühstück waren plötzlich alle Ziegen weg. Herzinfarkt. Suchaktion. Doch die ganze Herde stand ganz entspannt zusammen und kaute fröhlich auf einer fremden Weide. Drama für uns – Wellness-Ausflug für sie.
🧀 Käsereitage – Wo Milch zu Magie wird Link zu Überschrift
An den anderen Tagen drehte sich alles um die Käserei. Hier ging es weniger um Ziegenchaos – dafür mehr um Präzision, Geduld und den ganz eigenen Käse-Flow.
- 05:00 – Kaffee (selbstverständlich, auch hier).
- 05:30 – In die Käserei. Frischkäse pressen, Joghurt abfüllen, Formaggini rollen. Ab und zu durfte ich sogar selber käsen – langsam begann ich, die Abläufe zu verstehen: Temperatur, Zeit, Gefühl. Dazwischen immer wieder kleine Aufgaben: Salzbad kontrollieren, Käse pflegen, Lieferungen nach Saas Fee bringen, das Lädeli auffüllen.
- 15:00 – Mittagessen – meist in Begleitung von etwas Müdigkeit und viel Käsegeruch in der Nase.
- 16:30 – Zweite Schicht: Frischkäse aufhängen, Joghurt machen oder alles wieder blitzblank aufräumen.
- 19:30 – Feierabend.
- 21:00 – Augen zu, neue Milchträume.
Die Tage in der Käserei waren weniger laut, aber dafür voller Details. Manchmal fühlte sich alles gleich an – aber es gab so viele Kleinigkeiten zu beachten, dass es nie langweilig wurde. Und das Beste: am Ende des Tages gab’s immer Käse.
📌 Highlights & Lowlights Link zu Überschrift
Nicht jeder Tag war gleich – und manchmal lagen Höhen und Tiefen nur ein paar Minuten auseinander. Hier ein paar denkwürdige Momente, in wilder Reihenfolge:
- Gvera (Ziege) rupft ein Huhn.
- Francesco verletzt – also gab’s für uns gleich mehrere Tage lang Hirten, Hirten, Hirten.
- Kuscheln mit Ysop (Ziege) während des Hütens.
- Nebel und Regen – Programm: nichts tun. (Fast.)
- Käse im Salzbad gefunden, nach… sagen wir mal viel zu langer Zeit.
- Frischkäse vergessen aufzuhängen.
- Ziegenfest – mit allem, was dazugehört.
- Marktstand – Käse verkaufen und viele neugierige Fragen beantworten.
- Milchwägung – alle Ziegen per Hand melken. Muskelkater inklusive.
- Dumme Wanderer wollen Fotos mit den Ziegen, stellen ihre Chipstüte auf den Boden → Ziegen stürzen sich drauf.
- Unaufmerksame Wanderer gehen unterhalb der Herde und machen Fotos, trotz Steinschlaggefahr.
- Verwirrte Wanderer fragen, wie viele Schafe wir haben (Spoiler: keine).
- Dumme Wanderer lassen das Tor offen.
- Zögerliche Spaziergänger trauen sich nicht an den Ziegen vorbei.
- Ziegen gehen überall hin – mega anstrengend, null Lust zurückzugehen, verteilen sich fröhlich.
- Viel, viel Besuch – manchmal schön, manchmal stressig.
- Mäuse fressen Käse – nein, das war nicht als Degustation gedacht.
- Joghurt, der einfach Milch blieb – man kann nicht jeden Tag gewinnen.
- Nouk (der Hund) tötet ein Huhn – schlechter Tag für alle Beteiligten.
- Sauerteige, die sterben – aber immerhin auch: Sauerteigbrot und Kuchen!
- Steinschlag trifft Enja (eine Ziege) an der Hüfte – wir mussten sie mit Blache und Stöcken zurücktragen. Am nächsten Tag musste sie leider eingeschläfert werden (zertrümmertes Hüftgelenk).
- Ziegen super ruhig, geniessen das Wetter – einer dieser Momente, in denen alles stimmt.
- Ziegen im Zaun im Wald – gemütliche Tage
- Ziegen statt im Zaun überall im Wald verteilt – 1h Chaos pur, bis wir sie wieder eingezäunt hatten
- Milchkanne rollt den Berg runter – zum Glück die leere
📸 Weitere Eindrücke Link zu Überschrift
Weitere Fotos gibt es hier zu sehen: photos.burkhalter.one