Diese Woche durfte ich in der La Couronne in Solothurn eine Woche lang in die Welt der Profiköche eintauchen. Oder besser gesagt: hineinschnuppern – im wahrsten Sinne des Wortes. Schon nach dem ersten Tag wusste ich, dass dort nicht nur mit Leidenschaft, sondern auch mit ordentlich Dampf (und Butter) gearbeitet wird.
Dienstag Link zu Überschrift
Morgen Link zu Überschrift
Pünktlich um 9 Uhr startete mein erster Tag. Nach einem freundlichen Empfang gabs erst mal einen Kaffee mit Chefkoch Martin Elschner – wir besprachen die Woche und auch ein wenig meine möglichen Zukunftspläne. Danach durfte ich gleich ein bisschen mithelfen: kleinere Vorbereitungen, hier ein Messer reichen, dort ein bisschen Gemüse putzen.
Kurz vor 11 Uhr war dann schon das Personalessen angesagt. Danach ging’s für mich zum Saucier, wo ich ein paar Basisarbeiten übernehmen durfte: Fleisch und Fisch auspacken, Zutaten herrichten – und natürlich dabei möglichst nicht im Weg stehen. Gar nicht so einfach, wenn alle gleichzeitig eilig durch die Küche flitzen.
Um 14 Uhr begann dann die Zimmerstunde – die heilige Pause zwischen den beiden Services.
Abend Link zu Überschrift
Um 17:30 Uhr gabs das Abendessen fürs Personal, danach wieder volles Programm in der Küche. Ich half erneut beim Saucier, diesmal mit etwas konkreteren Aufgaben: Saucen aufkochen, Rehgeschnetzeltes abwiegen, Fisch und Fleisch bereitstellen.
Zum Schluss kam natürlich das unvermeidliche Aufräumen und Putzen – alles blitzblank, bis auch die letzte Pfanne glänzte. Gegen 22 Uhr war Feierabend. Mein Kopf voller Eindrücke, meine Beine ziemlich leer.
Mittwoch Link zu Überschrift
Morgen Link zu Überschrift
Der zweite Tag begann wieder mit einer kurzen Besprechung. Danach durfte ich mich gleich ans Reh machen – Sehnen entfernen, parieren, alles schön herrichten. Reh war ohnehin das grosse Thema der Woche. Danach half ich beim Personalessen: Schweins- und Kalbsgeschnetzeltes an Rahmsauce. Es duftete fantastisch, und das Beste daran – ich durfte auch mitessen.
Nach dem Mittag gings wieder an die Mithilfe beim Saucier, bevor um 14 Uhr wieder die Zimmerstunde rief.
Abend Link zu Überschrift
Nach dem Personalessen um 17:30 Uhr ging’s wieder an den Saucier-Posten. Saucen aufkochen, Rehgeschnetzeltes abwiegen (man kennt das mittlerweile), Fisch und Fleisch bereitstellen – und diesmal sogar selber anbraten. Jordi, der Saucier, hatte grosses Vertrauen in mich, was mich zwar freute, aber auch leicht nervös machte. Zum Glück ging alles gut, nichts angebrannt, nichts explodiert.
Dann wie gewohnt: aufräumen, putzen, Feierabend um 22 Uhr.
Donnerstag Link zu Überschrift
Morgen Link zu Überschrift
Nach der kurzen Besprechung stand heute Serviettenknödel auf dem Programm. Das war eine willkommene Abwechslung zu all dem Fleisch. Also: Peterli fein hacken, Butter schmelzen, Milch und Eier dazu, alles mit Brot vermengen, würzen, portionieren, in Frischhaltefolie wickeln und dämpfen. Klingt simpel, ist aber erstaunlich präzise.
Nach dem Personalessen um 11 Uhr half ich wie gewohnt beim Saucier aus, bis zur Zimmerstunde um 14 Uhr.
Abend Link zu Überschrift
Am Abend stand Forelle fürs Bankett am Samstag an. Ganze 5 Kilo Fisch, die alle sorgfältig vorbereitet werden mussten: Gräten ziehen, 10 Minuten in Salzlake legen, 10 Minuten ruhen lassen, abwaschen, abtrocknen, portionieren (700 g pro Blech), würzen mit 7 g Salz, 1,5 g Zucker, Zitronenzeste und Pfeffer. Anschliessend wurde alles in Frischhaltefolie gewickelt und gedämpft.
Ich habe an diesem Abend gelernt: Eine Forelle hat mehr Gräten, als man denkt. Und man braucht Geduld – viel Geduld. Danach wieder alles aufräumen, putzen, Feierabend um 22 Uhr.
Freitag Link zu Überschrift
Morgen Link zu Überschrift
Der Freitag startete wie gewohnt mit einer kurzen Besprechung. Danach standen wieder diverse kleinere Arbeiten an – nichts Spektakuläres, aber wichtig, damit am Ende alles rund läuft. Ich schnitt Schwenkgemüse, half hier und dort aus.
Um 11 Uhr gab’s wie immer Mittagessen fürs Personal – kurz verschnaufen, bevor es wieder an den Herd ging. Danach half ich beim Saucier aus, wo gerade ordentlich Betrieb war. Um 14 Uhr war dann endlich Zimmerstunde, und die war nach so viel Gemüse-Schneiderei auch verdient.
Abend Link zu Überschrift
Nach dem Personalessen um 17:30 Uhr kümmerte ich mich um die Petersilienwurzeln – waschen, halbieren … und dann? Tja, dann hatte plötzlich niemand mehr Zeit, mir zu erklären, wie’s weitergeht. Also wieder rüber zum Saucier, wo man immer eine helfende Hand gebrauchen konnte. Zwischendurch half ich auch beim Entremetier aus – ein bisschen schneiden, rüsten, vorbereiten.
Zum Schluss natürlich das übliche Programm: alles aufräumen, alles putzen. Um 22 Uhr war Feierabend – und der Samstag wartete schon mit frischem Gemüse, Fisch und neuen Abenteuern.
Samstag Link zu Überschrift
Morgen Link zu Überschrift
Der letzte Tag! Und wie es sich gehört, nochmal richtig intensiv. Nach der Besprechung stand Wirz vorbereiten auf dem Plan: Strunk entfernen, fein schneiden lassen, blanchieren. Danach wieder Personalessen um 11 Uhr. Anschliessend gings weiter mit der Petersilienwurzel – waschen, halbieren, vakuumieren (endlich fertig!).
Dann durfte ich beim Spätzli machen helfen – Eier aufschlagen, Teig mischen, abwägen, durchdrücken. Nach einer Ladung Spätzli war ich offiziell überzeugt: Teig hat seinen eigenen Willen.
Um 14 Uhr dann die letzte Zimmerstunde der Woche.
Abend Link zu Überschrift
Abends half ich beim Entremetier-Posten, schnitt Gemüse, bereitete Beilagen vor, dann durfte ich sogar am Passe helfen – beim Anrichten der Teller. Ein kurzer Abstecher zur Garde Manger (kalte Küche), dann wieder zum Saucier, wo das Rehgeschnetzelte langsam zur Neige ging.
Zum Schluss half ich noch in der Patisserie – Eiskaffee anrichten, Kuchenbox auffüllen, alles schön machen. Um 23 Uhr war dann endgültig Feierabend. Es war ein langer, anstrengender, aber richtig schöner letzter Abend.
Fazit Link zu Überschrift
Nach dieser Woche weiss ich: Kochen ist harte Arbeit. Und das meine ich im besten Sinne. Es braucht Konzentration, Ausdauer, Teamwork – und Humor, wenn die Pfanne mal überkocht. Ich durfte unglaublich viel lernen, bekam einen ehrlichen Einblick in den Alltag einer professionellen Küche und grossen Respekt für den Beruf.
Trotzdem habe ich mich entschieden, keine Kochlehre zu machen. Nicht, weil es mir nicht gefallen hätte – im Gegenteil. Aber ich weiss jetzt, wie es wirklich ist, und kann diese Entscheidung mit gutem Gewissen treffen. Ohne das Gefühl, etwas zu verpassen.