Nonza
Mittwoch – Von Schildkröten, Serpentinen und einem Platten Link zu Überschrift
Heute heisst es wieder: Sachen packen, weiterziehen. Unsere Reise führt uns von Ocana nach Nonza – aber nicht ohne Zwischenstopp.
Auf dem Weg halten wir im A Cupulatta, einem einzigartigen Schildkrötenpark mitten im Grünen. „A Cupulatta“ bedeutet auf Korsisch übrigens einfach „Schildkröte“. Der Park ist Heimat für über 170 Arten von Schildkröten aus der ganzen Welt – von Mini-Babys, kaum grösser als ein Fünfliber, bis hin zu mächtigen Galápagos-Riesen, die aussehen wie uralte Drachen in Zeitlupe. Wir wandern gefühlt stundenlang von Gehege zu Gehege, beobachten gemütlich schmatzende Schildkröten, staunen über bizarre Panzerformen und lernen nebenbei einiges über Artenschutz und Lebensräume. Ein richtig schönes, entschleunigendes Erlebnis.
Nach einem kleinen Snack am Ausgang geht die Fahrt weiter – und wie immer auf Korsika heisst das: bergauf, bergab, Kurve um Kurve. Die Landschaft ist atemberaubend, aber der Magen ist langsam genervt vom ständigen Geschaukel.
Nach einiger Zeit sind wir fast da – nur noch etwa 20 Minuten bis Nonza! Doch dann: ein ungewohntes Geräusch vom Auto. Wir fahren rechts ran und sehen es sofort – ein platter Reifen. Seriously? So kurz vor dem Ziel?!
Zum Glück ist die nächste Werkstatt nur ein paar Minuten entfernt. Dort angekommen wird erstmal alles inspiziert. Wir sind etwas nervös – die Sprachbarriere, die Ungewissheit, ob und wie schnell das Problem gelöst wird… das spürt man. Aber nach einer gefühlten Ewigkeit (und mehreren tiefen Seufzern) tut sich endlich was: Der Mechaniker kommt, es wird gewerkelt, geschraubt – und plötzlich geht alles ganz schnell. Neuer Pneu drauf, kurzes Nicken, und wir dürfen weiterfahren. Uff!
Im Airbnb in Nonza angekommen sind wir ziemlich durch. Zeit zum Durchatmen, Füsse hochlegen – und einfach nur froh sein, dass alles doch noch geklappt hat.
Donnerstag – Schwarzer Strand, Sonnenschein und ein Abschied mit Stil Link zu Überschrift
Leider, leider… heute ist schon unser letzter richtiger Tag auf Korsika. Deshalb heisst es: Alles nochmal so richtig geniessen.
Nach einer erholsamen Nacht spazieren wir hinunter ins Dörfchen Nonza, wo wir uns unter einem schattigen Baum in ein kleines Café setzen. In der Sonne sitzen, einen starken Kaffee schlürfen, dazu ein frisches Gebäck – der Tag könnte schlechter beginnen.
Gestärkt machen wir uns auf zum kleinen Aussichtsturm, der über dem Ort thront. Von dort hat man einen grandiosen Blick aufs weite Meer, den schwarzen Kieselstrand von Nonza und das malerische Dörfchen selbst – ein echter Postkartenblick. Wir lassen die Szenerie auf uns wirken, atmen tief durch und saugen die letzten Eindrücke in uns auf.
Bevor es Richtung Strand geht, gönnen wir uns noch eine kleine Stärkung – zurück im Café, versteht sich. Ein bisschen essen, etwas trinken, ein letzter Kaffee. Korsisches Dolce Vita eben.
Dann wird’s ernst: Der Abstieg zum schwarzen Strand steht an. Eine lange Treppe führt hinab zur Küste. Unten angekommen erwartet uns ein ganz besonderes Stück Natur – der Strand besteht aus dunklen, fast schwarzen Steinen, die die Sonne schnell aufheizt. Obwohl noch Frühling ist, wird es richtig warm. Das Wasser dagegen bleibt korsisch-frisch… sehr frisch.
Trotzdem wagen wir uns noch einmal hinein – schnorcheln ein letztes Mal zwischen kleinen Fischen, Krebsen, Quallen und sogar Wasserschlangen. Dazwischen wird Sonne getankt, über die Felsen geklettert und einfach nur genossen.
Irgendwann ist es dann doch Zeit, zurückzukehren. Im Airbnb werden die meisten Sachen gepackt und im Auto verstaut – langsam macht sich Abschiedsstimmung breit.
Aber: Ganz zum Schluss gönnen wir uns noch einen richtig feinen Drink. Dann gehen wir nochmals zum Turm für einen allerletzten Sonnenuntergang. Die Sonne taucht das Meer, die Klippen und unsere Erinnerungen in warmes Gold – ein würdiger Abschluss für eine wunderschöne Reise.
Freitag – Heimreise mit Sonnenaufgang und Seegang Link zu Überschrift
Heute heisst es Abschied nehmen – und zwar früh. Spätestens um 7 Uhr müssen wir in Bastia am Hafen sein, um die Fähre zurück zum Festland zu erwischen. Nach einer etwas unruhigen Nacht stehen wir im Halbdunkel auf, packen die letzten Dinge ins Auto und machen uns auf den Weg.
Noch einmal schlängeln wir uns durch Kurven, bergauf und bergab – Korsika verabschiedet sich stilecht mit seiner typischen Strassenführung. Als wir Bastia erreichen, begrüsst uns die Stadt mit einem traumhaften Sonnenaufgang über dem Meer. Ein letzter Gänsehautmoment.
Dann geht’s auf die Fähre. Wir finden ein gemütliches Plätzchen, lehnen uns zurück und lassen erstmal alles sacken. Fünf Stunden Überfahrt – perfekt zum Wachwerden, Frühstücken und langsam Abschied nehmen vom Inselleben.
Zurück auf dem Festland warten noch einmal rund sieben Stunden Autofahrt auf uns. Kilometer um Kilometer rollen wir zurück in die Schweiz, vorbei an Bergen, Tälern und Erinnerungen.
Und dann: Hallo Zuhause. Unser Abenteuer ist vorbei – aber die Geschichten, Bilder und Gefühle nehmen wir mit. Korsika, du warst wunderbar.